AI161 Ehemaliger Ostallgäuer Landrat: „Landräte sollten ihre Meinung vertreten, auch gegen Widerstände“

Mit dabei:
  • Holger Mock
  • Johann Fleschhut

Der Unterallgäuer Landrat Alex Eder hat vor Kurzem für Diskussionsstoff gesorgt. Er hat ein Video geteilt, auf dem Unternehmer auf ihre in der Coronakrise prekäre Situation aufmerksam gemacht haben. Das Problem: In diesem Video kommen auch sogenannte Corona-Leugner vor, die eine Nähe zur „Querdenker“-Szene haben sollen. Darüber hinaus fallen Begriffe wie „Gesundheits-Diktatur“, die aus dem „Querdenker“-Spektrum stammen.

Eder hat sich dahingehend gerechtfertigt, dass er die genaue Wortwahl vorab nicht geprüft habe. Ihm sei es darum gegangen, auf Missstände aufmerksam zu machen. Die Kritik daran: Eder habe damit unter anderem die Politik der Landesregierung untergraben.

Wir fragen in diesem Podcast: Wie viel eigene Meinung sollte ein Landrat vertreten? Wie kritisch darf oder soll er sogar gegenüber der Landepolitik sein, wenn es seinen Landkreis betrifft? Unser Gast: Johann Fleschhut. Er war 12 Jahre lang Landrat des Landkreises Ostallgäu, wie Eder für die Freien Wähler. In seiner Amtszeit (2002-2014) hat auch Fleschhut das ein oder andere Mal eine Meinung vertreten, die manchmal gegen die Landesregierung, manchmal aber auch einfach unpopulär war. Seit seiner Abwahl ist Fleschhut als Jurist tätig und betrachtet die Kommunalpolitik sozusagen „von außen“. Wie sieht er das im Nachhinein? Soll ein Landrat seine Meinung grundsätzlich durchsetzen, auch gegen Widerstände? Oder ist es manchmal vielleicht besser, „mit dem Strom zu schwimmen“?

AI160: Gibt es heute noch Judenhass im Allgäu? Memminger Verein „Stolpersteine“ klärt auf

Mit dabei:
  • Julian Hartmann
  • Helmut Wolfseher
  • Andrea Wanner

Gibt es Antisemitismus im Allgäu? Menschen, die Juden hassen? Wenn ja: Warum? Und wie soll man heute mit der Judenvernichtung in der Zeit des Nationalsozialismus umgehen? Sollten wir noch Schuld fühlen? Oder uns verantwortlich fühlen?

Stolperstein-Verein will an Opfer erinnern
Mit sogenannten Stolpersteinen will der Verein „Stolperstein in Memmingen e.V.“ an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Helmut Wolfseher, Vorsitzender des Vereins, betont: „Opfer sind nicht nur Menschen, die von den Nazis getötet worden sind, sondern auch Vertriebene und Überlebende.“

Kriegsverbrechen im Allgäu während des 2. Weltkrieges
Im Podcast spricht Wolfseher über Antisemitismus im Allgäu. Es geht auch um Kriegsgefangenenlager, Zwangsarbeit, überzogene Gerichtsurteile und um Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus‘, die auch im Allgäu begangen worden sind. Er sieht die Juden in Deutschland wieder gefährdet. „Die Leute trauen sich Sachen zu sagen, die vor ein paar Jahren noch undenkbar waren“, so Wolfseher. Zwar seien wir nicht Schuld an dem was geschah. „Aber wir sind Verantwortlich dafür, dass es sich nicht wiederholt“, so der Vorsitzende. Daher müsse man an das Geschehen erinnern.

Mehr als 70 Millionen Tote
Vor rund 76 Jahren endete der 2. Weltkrieg. Während des Krieges wurden schätzungsweise mehr als 70.000.0000 Menschen umgebracht. Dem Rassenwahn des Nationalsozialismus fielen allein sechs Millionen Juden zum Opfer. Auch Sinti und Roma, Behinderte und Andersdenkende wurden verfolgt und getötet.

AI159 Holzpenis-Skulpturen im Allgäu: Ist das Kunst oder dämlich?

Mit dabei:
  • Holger Mock
  • Stephan A. Schmidt

Seit November tauchen im Allgäu immer wieder neue Holzpenis-Skulpturen auf, mittlerweile sogar ergänzt durch Vulva-Skulpturen. In den sozialen Medien wird zum Teil heftig über diese 2 Meter hohen Holz-Penisse diskutiert. Die einen findens lustig, die anderen findens nervig, wieder andere sagen: „Das ist Kunst!“ Ist das so? Ist der Holpenis oder die Holz-Vulva Kunst? Sind es wirklich Kunstwerke oder einfach nur witzige oder gar pubertäre Versuche, Aufmerksamkeit zu erlangen? Wir fragen einen Kunstexperten, der selbst auch Künstler ist.

Stephan A. Schmidt, Gründer und Vorsitzender des Allgäuer Künstler- und Kunstvereins artig e.V. in Kempten, hat die Geschichten um die Holzpenis-Skulpturen mitverfolgt. Auf die Frage „Ist das Kunst“ antwortet er mit „Das lässt sich nicht so leicht mit ‚ja‘ oder ’nein‘ beantworten. Was er dazu meint, ob man den Holzpenissen tatsächlich etwas Künstlerisches zuschreiben kann, wer das überhaupt beurteilt, welche Rolle die Vulven spielen könnten und natürlich, wie es der Kunstszene in Kempten momentan in der Corona-Krise geht, erzählt Stephan A. Schmidt im Podcast.

AI158 Weihnachten in Coronazeiten: Was macht das mit der Psyche?

Mit dabei:
  • Holger Mock
  • Irene Schnittker

Das Weihnachtsfest 2020: Es stellt uns alle vor besondere Herausforderungen. Mit der ganzen Familie feiern, Freunde besuchen, Christbaumloben bei den Nachbarn, alles heuer nicht möglich wegen der Corona-Einschränkungen. Weihnachten ist für viele Menschen ein zentrales Datum im Jahr. Man besinnt sich, man trifft sich, man atmet durch. Was macht das mit den Menschen, wenn sie in diesem „Corona-Jahr“ auf vieles verzichten müssen, das sonst an Weihnachten dazugehört?

Irene Schnittker ist Fachpsychologin für Notfall-Psychologie, Expertin für Krisensituationen. Sie lebt in Füssen, hat ihre Praxis in München. Sie erklärt im Podcast, warum das Weihnachtsfest eine so große Bedeutung bei den Menschen hat, was Rituale bedeuten und wie man trotzdem ein schönes Weihnachtsfest haben kann. Sie erklärt auch, warum und wie man ihrer Meinung nach Corona als Thema über die Feiertage am besten komplett ausblendet.

Die Anzahl der Gäste ist beschränkt. Wer lädt ein, wer lädt aus? Wer darf Oma im Seniorenheim besuchen und wer nicht? In vielen Familien in diesem Jahr ein heikle Themen. Auch dafür hat Irene Schnittker eine Rat.

Und dann gibt es da noch die „Querdenker“. Die Psychologin weiß, warum manche Menschen sich gerade momentan gegen die Coronamaßnahmen auflehnen. Und warum andere alles so hinnehmen, wie es ist. Spannende Einblicke in die menschliche Psyche in der Corona-Krise, einleuchtend erklärt.

Bereits im März, zum Start in den ersten Lockdown, hat uns Irene Schnittker in einem Podcast solche Einblicke gegeben.

AI157 Arbeitskreis Asyl in Kaufbeuren: Seit 30 Jahren Unterstützung für Flüchtlinge

Mit dabei:
  • Holger Mock
  • Nora Zadoori
  • Günter Kamleiter

Seit 1990 gibt es den Arbeitskreis Asyl in Kaufbeuren. Es geht um Unterstützung für alle Asylbewerber nach ihrer Flucht in ein Land, dessen Sprache sie nicht sprechen, das sie nicht kennen. Der Arbeitskreis Asyl ist eine Gruppe von derzeit etwa 115 Leuten aus Kaufbeuren und Umgebung. Die Hilfe gilt allen Flüchtlingen, unabhängig von ihrer Hautfarbe und Religionszugehörigkeit.

Im Podcast erklärt Günter Kamleiter, der Sprecher des Arbeitskreises Asyl, wie sich Flüchtlingspolitik in den letzten 30 Jahren aus seiner Sicht entwickelt hat. Er erzählt auch einige Geschichten, die nachdenklich machen. Über Flüchtlinge und ihre oft lebensgefährliche Flucht. Über ihre Schwierigkeiten im fremden Land. Über oft sehr persönliche Anfeindungen, die der Arbeitskreis Asyl ertragen muss. Und auch darüber, warum er und die vielen anderen ehrenamtlichen Helfer des Arbeitskreises Asyl mit so viel Engagement helfen.

Ebenfalls zu Gast: Nora Zadoori. Sie kam vor 25 Jahren mit ihrer Familie selbst aus Teheran als Flüchtling nach Kaufbeuren. Das Arbeitskreis Asyl war ihr vor allem in den ersten Jahren die wichtigste Stütze, um sich zu integrieren und sich nun schon seit vielen Jahren in Deutschland zuhause zu fühlen. Sie lebt mittlerweile in Hanau, arbeitet (wie auch ihr Sohn) in der Flüchtlingshilfe und weiß um die teils sehr großen Schwierigkeiten, die eine Flucht mit sich bringt. Im Podcast erzählt sie ihre Geschichte.

Allgäuer Berufsoffensive: Zweimal Einblick in die Praxis von Ausbildungsbetrieben

Mit dabei:
  • Holger Mock
  • Heidemarie Schindler
  • Isabel Lubitz

Die Allgäuer Berufsoffensive, eine besondere Berufsoffensive in diesem Coronajahr 2020. Es geht wie in jedem Jahr darum, Lehrkräfte im Allgäu dabei zu unterstützen, ihren Schülerinnen und Schülern in den Abschlussklasen zu helfen. Und zwar dabei, die richtige Ausbildung zu finden und dann eben auch einen Ausbildungsbetrieb. Anders ist heuer, dass die Berufsoffensive zu einem großen Teil online stattfindet, auch mit Podcasts.

Diesmal zu Gast: Die Praxis an sich. Isabel Lubitz ist Inhaberin eines Friseursalons in Füssen und Heidemarie Schindler ist Ausbildungsleiterin in der Otto Bihler Maschinenfabrik in Halblech. Wir hatten ja schon Podcasts jeweils mit Vertretern der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer, und diesmal steht Isabel Lubitz auch für das Handwerk und Heidemarie Schindler steht für Industrie und Handel.

Allgäuer Berufsoffensive: So läuft die Nachwuchswerbung bei IHK und HWK

Mit dabei:
  • Holger Mock
  • Nina Seitz
  • Thorben Klein

Die Allgäuer Berufsoffensive: Seit vielen Jahren schon Unterstützung für Lehrerinnen und Lehrer im Allgäu. Schulabgänger auf den Beruf vorbereiten, bei der richtigen Wahl der Ausbildung helfen, individuelle Empfehlungen geben, die über die Zukunft der jungen Menschen mitentscheiden können. Die Lehrkräfte haben eine große Verantwortung. Handwerkskammer (HWK) und Industrie- und Handelskammer (IHK) sind bei der Allgäuer Berufsoffensive mit dabei.

In diesem Coronajahr 2020 findet die Berufsoffensive allerdings anders statt als bisher. Auch HWK und IHK haben neue Möglichkeiten gefunden, um potentielle Auszubildende zu finden. Diesmal zu Gast im Podcast: IHK- und Handwerkskammer-Vertreter, die tatsächlich bei den beiden Kammern an vorderster Front mit nichts anderem beschäftigt sind als mit Berufsorientierung und Ausbildung.

AI156 Bergbahnen Oberstdorf-Kleinwalsertal: So ist die Situation in der Corona-Krise

Mit dabei:
  • Holger Mock
  • Jörn Homburg

Jetzt hätte es eigentlich losgehen sollen mit dem Wintersport im Allgäu. Die Weihnachtsferien stehen an, geschneit hats auch schon, beste Voraussetzungen eigentlich. Corona hat dem ganzen im Corona-Jahr 2020 einen Strich durch die Rechnung gemacht. Geplanter Start heuer in Oberstdorf und an den Kleinwalsertaler Bergbahnen (OK-Bergbahnen): der 21. Dezember, und dann natürlich auch nur mit Tagesgästen und Einheimischen. Gastro und Hotels haben zu, keine Touristen. Ein schwerer finanzieller Schlag für die ganze Region.

„Der Tagesgast reicht nicht aus, um unsere Kosten zu decken“, sagt Jörn Homburg, Leitung Marketing, Presse & Kommunikation bei den OK-Bergbahnen. Daher hofft er inständig, dass mit dem Start der Bergbahnen auch die Beherbergungsbetriebe wieder öffnen dürfen. Daran hängen wiederum auch Skischulen, Skiverleihe, Sportartikelhändler.

Besonders zu schaffen macht der Branche die schlechte Planbarkeit für die Zukunft. Hinzu kommt aus Sicht von Homburg, dass manche Maßnahmen und Entscheidungen im „Lockdown Light“ unverständlich sind, besonders in der Gastronomie, und damit auch zu Frust führen.

Wie er das Jahr 2020 insgesamt beurteilt, wie die finanzielle Situation der Bergbahnen ist, was er von den derzeitigen Maßnahmen und von den politischen Entscheidungen hält und was er sich für die kommende Wintersportsaison im Allgäu wünscht, erzählt Jörn Homburg im Podcast.

Allgäuer Berufsoffensive: So läuft sie im Corona-Jahr

Mit dabei:
  • Holger Mock
  • Markus Raffler

Die Allgäuer Berufsoffensive: Seit vielen Jahren unterstützt sie Allgäuer Lehrkräfte und damit Schülerinnen und Schüler in den Abschlussklassen dabei, den richtigen Start ins Berufsleben zu finden. In diesem Coronajahr 2020 findet sie anders statt als bisher. Einiges fällt weg, dafür kommt aber Neues dazu, zum Beispiel die Podcasts, unter anderem mit Vertretern der Handwerkskammer Schwaben, der IHK Schwaben, mit einem Start-Up-Unternehmen und auch mit der Allgäuer Zeitung, die diese Berufsoffensive ja federführend mitorganisiert.

Markus Raffler, Stellvertretender Redaktionsleiter der Allgäuer Zeitung, erklärt in diesem Podcast, wie die Organisatoren der Berufsoffensive in diesem Jahr auf die geänderten Voraussetzungen reagieren.

Allgäuer Berufsoffensive: Junge StartUp-Unternehmer berichten

Mit dabei:
  • Holger Mock
  • Neele Devries
  • David Knöbl

Die Allgäuer Berufsoffensive: Heuer, in diesem Corona-Jahr 2020 anders als gewohnt. Sie findet nicht so statt, wie geplant, aber: Sie findet statt.

Die Lehrkräfte im Allgäu sollen auch heuer Unterstützung bekommen. Jugendliche in den Abschlussklassen fragen sich: „Was soll ich denn werden?“ Und die Lehrerinnen und Lehrer im Allgäu sollen sie bei der Anwort auf diese unglaublich wichtige Frage entsprechend unterstützen können.

Die Allgäuer Zeitung unterstützt in diesem Jahr unter anderem mit Podcasts. Verschiedene Akteure der Berufsorientierung, Vertreter aus der Wirtschaft kommen zu Wort und vor allem auch Menschen aus der Praxis.

Diesmal zu Gast im Podcast: Neele Devries (23) und David Knöbl (22). Zwei ganz junge Menschen, die am Ende ihrer Schullaufbahn beschlossen haben: Wir machen uns selbständig. Sie haben ihr Start-Up-Unternehmen Picture Framing GmbH in Aitrang gegründet und sind jetzt Software-Anbieter für Video-Lösungen.

Warum sich die beiden zu diesem mutigen Schritt entschlossen haben, warum sie dennoch jeweils eine Ausbildung bzw. ein Studium machen, wie ihre Lehrerinnen und Lehrer sie unterstützt haben und welche Erfahrungen sie mittlerweile gemacht haben, das erzählen Neele und David im Podcast.