AI 127 Mobbing an Schulen: Wie die Jugendsozialarbeit im Unterallgäu Schülern zur Seite steht

Mit dabei:
  • Pia Jakob
  • Martin Modi-Kekeisen
  • Andrea Unsinn
  • Tina Ruf

Discounter-Klamotten, die Figur, die Hautfarbe aber auch Neid und Eifersucht – noch immer finden Schülerinnen und Schüler Gründe, um andere Kinder auszugrenzen, zu bedrängen, zu beleidigen, kurz zu mobben. Das Thema Mobbing ist an den Schulen im Allgäu nach wie vor verbreitet. Um Kindern helfen zu können, die Opfer von Mobbing geworden sind, aber auch um der Schikane vorzubeugen, gibt es an einigen Schulen Jugendsozialarbeiter. Sie greifen streitschlichtend ein, haben ein offenes Ohr und führen Projekte durch, die den Kindern und Jugendlichen helfen sollen, ihre Persönlichkeiten so zu stärken, dass sie weder Mobbing zum Opfer fallen, noch aus einer Unsicherheit heraus zu Mobbern werden.

Wie diese Unterstützung aussieht und wie Eltern erkennen können, ob ihr Kind von Mobbing betroffen sein könnte erzählen Tina Ruf, Andrea Unsinn und Martin Modi-Kekeisen vom Katholischen Verein für soziale Dienste Memmingen und Unterallgäu in unserem Podcast.

AI 126 Mobbing, Vergewaltigung und Raub: Der weiße Ring steht Kriminalitätsopfern im Allgäu zur Seite

Mit dabei:
  • Pia Jakob
  • Manuela Ayyildiz

Die Fälle reichen von Raub über Cybermobbing bis hin zur Betreuung der Hinterbliebenen nach einem Mord: Manuela Ayyildiz ist für Menschen da, die Opfer von Kriminalität wurden. Ayyildiz leitet die Aussenstelle Memmingen/Unterallgäu des Weißen Rings, eines Vereins, der Kriminalitätsopfern zur Seite steht.

Gemeinsam mit den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Vereins betreut Ayyildiz die Betroffenen, steht mit Ansprechpartnern zur Seite, hilft, bürokratische Angelegenheiten zu regeln und hat vor allem eines: ein offenes Ohr. Denn die Bewältigung des Vorfalls fällt vielen Opfern nicht leicht.

Besonders wichtig ist es dann, dass die Ehrenamtlichen des Weißen Rings emphatisch sind, sich gut in die Situation der Opfer hineinversetzen können. Zu nahe dürfen es sich die Freiwilligen aber auch nicht gehen lassen. „Man muss sich schon auch gut davon distanzieren können“, erklärt Ayyildiz.

So gehört es auch zu ihren Aufgaben, geeignete Helfer zu finden. Aber nicht nur hier steht die Leiterin der Aussenstelle des Weißen Rings vor einem Nachwuchsproblem. Dem Verein gehen die Mitglieder aus, aus dessen Beiträgen er sich finanziert. Im Unterallgäu und der Stadt Memmingen sind es „leider nicht so viele, wir haben knapp an die 200.“ Für viele sei das Thema erst relevant, wenn sie selbst Opfer eines Kriminalitätsfalls werden.

Dabei wäre es ganz einfach, Mitglied des weißen Rings zu werden. Mit einem monatlichen Mitgliedsbeitrag von 2,50 Euro könnte so die Opferhilfe aufrecht erhalten werden. Informationen zur Mitgliedschaft gibt es auf der Website des Weißen Rings.

In unserem Podcast erzählt Manuela Ayyildiz, welcher Fall sie selbst bisher am meisten emotional beschäftigt hat und was der Verein unternimmt, um in einigen Fällen, wie etwa bei Mobbing, nicht erst hinter her zu helfen, sondern schon präventiv einzugreifen.

AI125 Neuer Hochschulpräsident in Kempten: „kontinuierliche Weiterentwicklung statt grundsätzlicher Neugestaltung“

Mit dabei:
  • Holger Mock
  • Professor Dr. Wolfgang Hauke

Professor Dr. Wolfgang Hauke (58) heißt der neue Präsident der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Kempten. Am 15. März 2019 war seine offizielle Amtseinführung. Er ist Nachfolger von Professor Dr. Robert F. Schmidt (65), der nach 17 Jahren als Präsident jetzt den Ruhesand genießt.

„Stallgeruch“ hat Professor Hauke. Seit 2000 ist er schon an der Kemptener Hochschule als Professor für Betriebswirtschaftslehre tätig, seit 2011 Dekan dieser Fakultät. Trotzdem sieht er sich durchaus in der Lage, frischen Wind an die Hochschule zu bringen, da wo es nötig ist.

Wo Professor Hauke gerne „lüften“ würde, wo er Potential für die Zukunft der Hochschule sieht und wie er selbst als Student war (wild oder strebsam?) verrät er in diesem Podcast.

AI124 Wirtshaussterben in Bayern: Friesenrieder Gastro-Paar zeigt, dass es auch anders geht

Mit dabei:
  • Holger Mock
  • Romana Hinterberger
  • Jürgen Hinterberger

Ein Gasthof mitten im Dorf. An sich ein gewohntes Bild in Allgäuer Ortschaften. Aber wie in insgesamt rund 500 Gemeinden in ganz Bayern, stehen auch im Allgäu mittlerweile viele Dorfgaststätten leer. Zu viele Auflagen, zu viel Arbeit, zu wenig Personal: Gründe, einen Gasthof zu schließen, gibt es viele.

„Du musst komplett wahnsinnig sein, dann funktionierts“, sagt Romana Hinterberger, Wirtin im Gasthof „Zum Wolpertinger“ in Friesenried. Gemeinsam mit ihrem Mann Jürgen hat sie 2017 die Dorfgaststätte im Ortszentrum wiederbelebt: mit Erfolg.

Außer dem persönlichen Wahnsinn: Worauf die beiden ihren Erfolg noch zurückführen, wie schwierig der Weg bis zur Eröffnung war und warum sie ohne die Mithilfe der Einheimischen den „Wolpertinger“ nicht hätten eröffnen können, erzählen sie im Podcast.

AI 123 Nach der Lawine: Hotel Hubertus in Balderschwang öffnet wieder

Mit dabei:
  • David Yeow
  • Marc Traubel

Neun Wochen lang haben sie aufgeräumt und wiederaufgebaut. Nachdem am 14. Januar 2019 eine Lawine das Hotel Hubertus getroffen hatte, gab es für die Familie Traubel aus Balderschwang viel zu tun. Schneemassen beseitigen, aufräumen, putzen und Räume wieder herrichten.

Am Sonntag aber kann Geschäftsführer Marc Traubel das familieneigene Hotel endlich wieder für seine Gäste öffnen – auch dank eine gut funktionierenden Teams. Die Wiedereröffnung findet unter dem Motto „Hubertus unplugged“ statt. Der Grund: Noch sind nicht alle hoteleigenen Angebote wieder zugänglich.

Was in den vergangenen Wochen alles geschehen ist im Hotel Hubertus und wie die Familie das Lawinenunglück erlebt hat, das hat und Marc Traubel in einem Podcast erzählt.

AI122 „Uns liegt wirklich was an der Umwelt:“ Zwei junge Kemptener zur Kritik an Fridays-for-future

Mit dabei:
  • Camilla Schulz
  • Leni Kubutsch
  • Marco Eichberger

Junge Menschen streiken weltweit freitags, um gegen die aktuelle Klimapolitik zu protestieren. Fridays for Future heißt die Bewegung, die von der schwedischen Schülerin Greta Thunberg (16) ins Leben gerufen wurde. Auch in Kempten gingen die Schüler am Freitag schon auf die Straße, um für echten Klimaschutz zu kämpfen.

Dabei bekommen die Schüler nicht nur positive Resonanz. Kritiker wenden ein, Proteste in der Freizeit wären glaubwürdiger.  „Warum demonstrieren sie nicht am Wochenende oder nach der Schule? Weil es dann keinen Spaß macht. Also wirklich echter Einsatz sieht anders aus“, heißt es zum Beispiel auf unserer Facebookseite. 

Leni Kubutsch, Schülerin in Kempten, und Marco Eichberger, Student in Kempten, sind im Organisationsteam von Fridays-for-future Kempten und haben uns im Podcast erzählt „uns liegt wirklich was an der Umwelt.“ Die beiden engagieren sich schließlich nicht nur freitags während der Schulzeit für die Umwelt, sondern setzen sich auch in ihrer Freizeit sehr für eine bessere Zukunft ein. Die beiden geben aber auch ganz offen zu, dass unter den Protestierenden auch viele dabei sind, die einfach nur die Schule schwänzen wollen, denen das ganze nicht so am Herzen liegt. 

Die 16-jährige Leni kauft überwiegend Second-Hand-Klamotten und versucht, Plastik und Wasser zu sparen und duscht „drei Minuten statt eine halbe Stunde.“ Der 18-jährige Marco hat sich selber vorgenommen, nicht mehr zwingend zu fliegen, „weil es einfach so ein krasser CO2-Ausstoß ist.“ Beide versuchen auch möglichst oft, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Bei ihren Vorhaben werden sie auch von den Eltern und Freunden unterstützt.

Die nächste Fridays-for-future-Demo ist für den 15. März, dem internationalen Klimastreik-Tag, geplant. Marco hat die Demo bereits beim Ordnungsamt angemeldet und hofft, dass sie genehmigt wird und wieder so viele Schüler kommen, wie bei der ersten Demo im Februar. Damals haben die Schüler Forderungen an die Stadt Kempten gestellt und wurden auch vom Kemptener Oberbürgermeister Thomas Kiechle zu einem Gespräch ins Rathaus eingeladen. Welche Forderungen die Schüler an die Stadt haben und was sie sich vom Termin mit den Politikern erwarten, erfahren Sie in unserem Podcast.

AI121 Nach dem Volksbegehren „Artenvielfalt“: „Runder Tisch“ mit dem Bauernverband und einer Allgäuer Bio-Bäuerin

Mit dabei:
  • Holger Mock
  • Alfred Enderle
  • Susanne Schwärzler

Es ist das erfolgreichste Volksbegehren in der Bayerischen Geschichte: Das Volksbegehren „Artenvielfalt“, im Volksmund „Rettet die Bienen“. Weit über zehn Prozent der Wahlberechtigten haben unterschrieben. In München sitzt jetzt die Landesregierung mit Vertretern der Initiatoren, mit Vereinen und Verbänden an einem Runden Tisch zusammen und überlegt, wie es weitergeht. Leiter am Runden Tisch ist der ehemalige Landtagspräsident Alois Glück. Er möchte jetzt Einzelgespräche mit allen Beteiligten führen, an deren Ende im günstigsten Fall ein Konsens steht, mit dem alle leben können. Kann das funktionieren?
Wir sprechen im Podcast Susanne Schwärzler vom Schwärzler-Hof in Dottenried bei Kempten und mit Alfred Enderle, Kreisobmann im Bauernverband, Kreisverband Oberallgäu, und Bezirkspräsident Schwaben. Susanne Schwärzler nennt sich selbst bewusst „Bäuerin“ (nicht „Landwirtin“) und betreibt mit ihrer Familie einen sogenannten Demeter-Hof, biologisch-dynamischer Landbau, der teilweise über das hinaus geht, was man als „bio“ kennt. Sie hat das Volksbegehren unterschrieben und sagt: Was da drinsteht, geht noch nicht mal weit genug. Alfred Enderle hatte uns seine Meinung zum Volksbegehren bereits in einem Podcast erklärt. Er bleibt dabei: Naturschutz ja, aber nicht (nur) auf dem Rücken der Landwirte. Ein Podcast, in dem bäuerliche Philosophie und wirtschaftliche Gegensätze aufeinandertreffen, aber auch durchaus Gemeinsamkeiten zwischen vermeintlich gegnerischen Lagern erkennbar werden.

AI 120: „Eine Bereicherung“: Oberallgäuer Familie Müller ist froh über ihr Pflegekind

Mit dabei:
  • Camilla Schulz
  • Christa Seizinger
  • Christel Müller
  • Michael Müller

Christel und Michael Müller können selbst keine Kinder bekommen. Weil sie sich ein Leben ohne Kind aber nicht vorstellen können, haben sie vor vier Jahren ein Pflegekind bei sich aufgenommen. 10 Monate alt war der kleine Junge, als die Müllers ihn in ihre Familie integriert haben. 

Wie dem kleinen Jungen geht es im Oberallgäu mehreren Kindern: Sie können aus verschiedensten Gründen eine zeitlang nicht bei ihren leiblichen Eltern bleiben und müssen in einer Pflegefamilie untergebracht werden. Laut Christa Seizinger vom Jugendamt Oberallgäu werden im Landkreis „fortlaufend vorbereitete Pflegestellen benötigt.“ 

Familie Müller ist froh, dass sie vor vier Jahren den Schritt gegangen ist: „Im Nachgang ist es genau die richtige Entscheidung gewesen“, meint Michael Müller. Für Christel Müller „war es eine Bereicherung“, ein Pflegekind in ihre Familie zu integrieren. Einem Kind eine sichere Zukunft und Geborgenheit zu bieten, stehe für sie im Vordergrund.  

Nicht jeder kann einfach so ein Pflegekind bei sich aufnehmen. Verschiedene überprüfbare Voraussetzungen müssen erfüllt werden, wie beispielsweise ein geregeltes Einkommen und ein Gesundheitszeugnis. Welche weiteren Herausforderungen auf die Pflegeeltern zukommen und wie das Jugendamt sowohl Pflege- als auch leibliche Eltern unterstützt, erfahren Sie im Podcast mit Christa Seizinger und Familie Müller. 

Wer sich vorstellen kann, ein Pflegekind bei sich aufzunehmen, ist am 25. März zu einem Informationsabend in Betzigau eingeladen. Für Rückfragen steht Christa Seizinger (08321/612-289) gerne zur Verfügung.

AI 119: Kaum Spenden nach Christbaumentsorgung: Durachs Bürgermeister macht im nächsten Jahr trotzdem weiter

Mit dabei:
  • Gerhard Hock
  • Stephanie Eßer

78 Euro in 20 Sammelbüchsen für insgesamt 7.000 abgeholte Christbäume. Das ist die Bilanz der Spendenaktion des Duracher Bürgermeisters, Gerhard Hock. Seit 28 Jahren entsorgt er mit freiwilligen Helfern die Christbäume nach der Weihnachtszeit. Die ausgedienten Christbäume werden danach aber nicht einfach weggeworfen: Ein Teil der Bäume wird gehäckselt und kompostiert. Der andere Teil wird für das traditionelle Funkenfeuer verwendet.

Mit der Entsorgungs-Aktion sollen Spenden für örtliche Hilfsorganisationen gesammelt werden, das zumeist über Überweisungen. Den 7.000 eingesammelten Christbäumen stehen allerdings nur 250 Einzelüberweisungen gegenüber. Zusammengerechnet sind bisher etwa 5.000 Euro zusammengekommen. Mit einer Büchse durch die Straßen zu ziehen sei keine Option, denn dafür fehle das Personal. Außerdem habe sich der Ton gegenüber den freiwilligen Helfern verschlechtert: „Deswegen weigern sich junge Menschen auch das zu tun, weil sie mit einem positiven Gefühl rausgehen wollen und nicht mit einem negativen“, so Hock. An der Kommunikation könne man aber noch arbeiten. Einige Bürger waren verwundert, weil sie nichts von der Aktion wussten oder davon ausgingen, dass die Müllabfuhr für die Entsorgung zuständig sei.

In unserem Podcast spricht Bürgermeister Gerhard Hock unter anderem über seine Beweggründe, die Aktion neben dem Amt durchzuführen, mit welchen Herausforderungen die Helfer in diesem Jahr zu kämpfen hatten und warum er auch im nächsten Jahr weitermachen wird.

Bis Ende Februar können Spenden an das Konto Christbaum, IBAN: DE37 733500000 610 051 336 BIC: BYLADEM1ALG überwiesen werden – dann sollen die Spenden übergeben werden.

AI116 „Rettet die Bienen“: Roland Brunhuber von der ÖDP Ostallgäu zum Volksbegehren

Mit dabei:
  • Holger Mock

„Rettet die Bienen“ – so heißt das Volksbegehren, zumindest im Volksmund, für das man sich bis zum 13. Februar 2019 eintragen kann. Eigentlich heißt es „Volksbegehren Artenvielfalt“ und hat durchaus noch wesentlich mehr Dimensionen als „nur“ die Bienen zu retten. Initiiert hat dieses Volksbegehren unter anderem die ÖDP. In Füssen hat sich kürzlich ein neuer ÖDP-Ortsverband gegründet. Im Vorstand: Der ÖDP-Kreisvorsitzende Roland Brunhuber. Im Podcast nimmt unter anderem er Stellung zur Kritik am Volksbegehren und erklärt, warum es einen ÖDP-Ortsverband Füssen braucht.