AI 126 Mobbing, Vergewaltigung und Raub: Der weiße Ring steht Kriminalitätsopfern im Allgäu zur Seite

Mit dabei:
  • Pia Jakob
  • Manuela Ayyildiz

Die Fälle reichen von Raub über Cybermobbing bis hin zur Betreuung der Hinterbliebenen nach einem Mord: Manuela Ayyildiz ist für Menschen da, die Opfer von Kriminalität wurden. Ayyildiz leitet die Aussenstelle Memmingen/Unterallgäu des Weißen Rings, eines Vereins, der Kriminalitätsopfern zur Seite steht.

Gemeinsam mit den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Vereins betreut Ayyildiz die Betroffenen, steht mit Ansprechpartnern zur Seite, hilft, bürokratische Angelegenheiten zu regeln und hat vor allem eines: ein offenes Ohr. Denn die Bewältigung des Vorfalls fällt vielen Opfern nicht leicht.

Besonders wichtig ist es dann, dass die Ehrenamtlichen des Weißen Rings emphatisch sind, sich gut in die Situation der Opfer hineinversetzen können. Zu nahe dürfen es sich die Freiwilligen aber auch nicht gehen lassen. „Man muss sich schon auch gut davon distanzieren können“, erklärt Ayyildiz.

So gehört es auch zu ihren Aufgaben, geeignete Helfer zu finden. Aber nicht nur hier steht die Leiterin der Aussenstelle des Weißen Rings vor einem Nachwuchsproblem. Dem Verein gehen die Mitglieder aus, aus dessen Beiträgen er sich finanziert. Im Unterallgäu und der Stadt Memmingen sind es „leider nicht so viele, wir haben knapp an die 200.“ Für viele sei das Thema erst relevant, wenn sie selbst Opfer eines Kriminalitätsfalls werden.

Dabei wäre es ganz einfach, Mitglied des weißen Rings zu werden. Mit einem monatlichen Mitgliedsbeitrag von 2,50 Euro könnte so die Opferhilfe aufrecht erhalten werden. Informationen zur Mitgliedschaft gibt es auf der Website des Weißen Rings.

In unserem Podcast erzählt Manuela Ayyildiz, welcher Fall sie selbst bisher am meisten emotional beschäftigt hat und was der Verein unternimmt, um in einigen Fällen, wie etwa bei Mobbing, nicht erst hinter her zu helfen, sondern schon präventiv einzugreifen.