AI139: Dorfentwicklung, wie sie sein soll: in Friesenried

Mit dabei:
  • Holger Mock
  • Ursula Greiner
  • Thomas Klughammer
  • Magnus Bach

Dorfentwicklung: Ein wichtiges Thema in vielen Allgäuer Gemeinden. Wie schafft man es, dass die Bürger zufrieden sind, dass sie gerne in ihrem Ort wohnen? Dass man auch in kleineren Ortschaften Lebensmittel einkaufen kann? Dass sich Zugezogene wohl fühlen, statt ausgegrenzt? Dass es eine etablierte Dorf-Gaststätte gibt?

In Friesenried, einer 1500-Seelen-Gemeinde im Ostallgäu, sechs Kilometer westlich von Kaufbeuren, hat sich 2014 ein Dorfentwicklungsverein gegründet. Und dieser Verein hat seitdem viel bewegt. Friesenried hat jetzt einen funktionierenden Dorfladen, Donnerstags den Markttag und eine große Gaststätte (den Wolpertinger, dessen Betreiber uns bereits in einem Podcast erzählt haben, warum dieses Wirtshaus erfolgreich ist). Hinzu kommen weitere Aktivitäten und Initiativen, die in Friesenried den Zusammenhalt fördern und dafür sorgen, dass sich auch Menschen wohlfühlen, die neu nach Friesenried ziehen.

Wie sich dieser Dorfentwicklungsverein gründet hat, welche Hürden zu meistern waren, was der Verein in Zukunft vorhat, erzählen uns im Podcast Ursula Greiner (66, ehemals im Vorstand), Thomas Klughammer (48, 2. Bürgermeister von Friesenried und Mit-Initiator des Dorfentwicklungsvereins) und Magnus Bach (37, 1. Vorstand).

AI061 Schwul und Polizist: Johannes Träumer (36) aus Kempten über ein besonderes Berufsleben

Mit dabei:
  • Holger Mock
  • Caroline Schorer
  • Johannes Träumer

Johannes Träumer ist schwul. Und er ist Polizeibeamter. Eine Kombination, die früher noch problematischer war als heute. Aber auch jetzt kämpfen Homosexuelle in manchen Berufen gegen Klischees und Vorurteile. Der Beruf des Polizeibeamten erfordert andere menschliche Qualitäten, als es das Klischee vom „verweichlichten Schwulen“ hergibt. Daher gibt es durchaus auch noch jede Menge Ressentiments gegenüber Homosexuellen im Polizeidienst. Johannes Träumer hat sich schon vor langer Zeit entschlossen, dem entgegenzuwirken: Durch Offenheit, durch die Gründung eines Vereins, durch den Weg über die Medien. In unserem Podcast sprechen wir mit ihm über seinen Beruf, über seine innere Einstellung und darüber, was es bedeutet, schwul und Polizist zu sein.

AI052 . Wenn das eigene Kind stirbt: Pfarrerin und Seelsorgerin Jutta Schröppel hilft trauernden Eltern

Mit dabei:
  • Anna Hatt
  • Jutta Schröppel

Wenn ein lieber Angehöriger stirbt, ist das wohl immer ein einschneidendes Erlebnis. Das eigene Kind zu verlieren, ist ein Ereignis, nach dem das Leben nicht mehr so sein wird, wie es einmal war. Pfarrerin Jutta Schröppel ist Seelsorgerin beim Bunten Kreis Allgäu e.V. Bei ihr finden trauernde Eltern aus dem gesamten Allgäu Hilfe und Unterstützung.

Der Bunte Kreis Allgäu ist ein gemeinnütziger Verein, der Familien mit chronisch, krebs- und schwerstkranken Kindern betreut und unterstützt. Viele dieser Kinder werden gesund oder lernen, mit ihrer Krankheit zu leben. Darüber hinaus gibt es beim Bunten Kreis aber auch Experten wie Jutta Schröppel. Sie steht Familien zur Seite, die ihr Kind während der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt verloren haben oder von einem älteren Kind Abschied nehmen müssen.

Neben der Einzelbegleitung setzt sie vor allem auf die Arbeit in geschlossenen Trauergruppen. Dort finden Angehörige einen geschützten Raum, ihre Trauer auszuleben. Im Alltag sei das nämlich nicht ohne Weiteres möglich. Vor allem, weil die Gesellschaft diesen Raum oft nicht gewährt, kritisiert Schröppel. Und auch das soziale Umfeld gehe oft – meist aus Unbeholfenheit – unsensibel mit Betroffenen um.

Im Podcast erzählt Jutta Schröppel von ihrer Arbeit als Trauerbegleiterin, von dem, was sie antreibt und woher sie die Kraft für ihre Arbeit nimmt. Sie erklärt auch, was Freunde und Bekannte tun können, um Trauernden in dieser schwierigen Lebenssituation beizustehen.

Info für Betroffene:

Für den Besuch einer geschlossenen Trauergruppe von Dezember 2016 bis Mai 2017 können sich Eltern, die ein Kind verloren haben, bei einem Orientierungstreffen am Freitag, 25. November 2016, anmelden. Das Orientierungstreffen findet im Nachsorgezentrum, Eingang Bischof-Freundorfer-Weg 50 in Kempten statt. Anmeldung mit Angabe der Telefonnummer unter 0831/960152-0 oder unter info@bunter-kreis-allgaeu.de, bis zum 23. November 2016.

Hilfe finden betroffene Eltern auch unter: www.verwaiste-eltern-muenchen.de

Das Trauertelefon erreichen trauernde Menschen unter Tel. 0821/3497349. Die Gesprächszeiten sind jeden Mittwoch von 19 bis 22 Uhr.

Auch die Telefonseelsorge hilft Betroffenen unter Tel. 0800/1110111 oder 0800/1110222. Zu erreichen sind die Seelsorger dort täglich 24 Stunden, auch online unter: www.telefonseelsorge.de. Der Kontakt ist anonym und kostenfrei.