Mit dabei:
- Holger Mock
- Dr. Richard Kocher
Ein Drama, das das ganze Allgäu erschüttert hat: Am Samstag, 13. Juli 2019 machten vier Kinder bei Balderschwang einen Traktor-Ausflug, ein 13-Jähriger am Steuer, drei Kinder vorne in der Transportschaufel. Dann passiert das Unglück: die drei Kinder vorne werden aus der Schaufel geschleudert. Zwei von ihnen werden vom Traktor überrollt und sind sofort tot.
Als einer der ersten vor Ort war Richard Kocher, der Pfarrer von Balderschwang. Gemeinsam mit seiner Haushälterin, die eine Spezialausbildung und jahrzehntelange Erfahrung im Auffangen psychischer Ausnahmesituationen hat, hat sich Pfarrer Kocher sofort den Angehörigen gewidmet. Keine leichte Aufgabe.
Im Podcast erzählt Pfarrer Kocher vom schlimmsten Moment seines Daseins als Pfarrer, aber auch, wie er sich in dieser Situation in einer Art Ausnahmemodus befand, der es ihm erlaubte, trotzdem das Richtige zu tun und vor allem zu sagen. Darüber hinaus geht es auch um die Aufgaben eines Pfarrers an sich und um die Tatsache, dass bei aller Kritik an Religion und Kirche die tatsächliche seelsorgerische Arbeit, die ein Pfarrer in allen Situationen des Lebens leistet, oftmals in den Hintergrund der Wahrnehmung tritt.
Mit dabei:
- Anna Hatt
- Jutta Schröppel
Wenn ein lieber Angehöriger stirbt, ist das wohl immer ein einschneidendes Erlebnis. Das eigene Kind zu verlieren, ist ein Ereignis, nach dem das Leben nicht mehr so sein wird, wie es einmal war. Pfarrerin Jutta Schröppel ist Seelsorgerin beim Bunten Kreis Allgäu e.V. Bei ihr finden trauernde Eltern aus dem gesamten Allgäu Hilfe und Unterstützung.
Der Bunte Kreis Allgäu ist ein gemeinnütziger Verein, der Familien mit chronisch, krebs- und schwerstkranken Kindern betreut und unterstützt. Viele dieser Kinder werden gesund oder lernen, mit ihrer Krankheit zu leben. Darüber hinaus gibt es beim Bunten Kreis aber auch Experten wie Jutta Schröppel. Sie steht Familien zur Seite, die ihr Kind während der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt verloren haben oder von einem älteren Kind Abschied nehmen müssen.
Neben der Einzelbegleitung setzt sie vor allem auf die Arbeit in geschlossenen Trauergruppen. Dort finden Angehörige einen geschützten Raum, ihre Trauer auszuleben. Im Alltag sei das nämlich nicht ohne Weiteres möglich. Vor allem, weil die Gesellschaft diesen Raum oft nicht gewährt, kritisiert Schröppel. Und auch das soziale Umfeld gehe oft – meist aus Unbeholfenheit – unsensibel mit Betroffenen um.
Im Podcast erzählt Jutta Schröppel von ihrer Arbeit als Trauerbegleiterin, von dem, was sie antreibt und woher sie die Kraft für ihre Arbeit nimmt. Sie erklärt auch, was Freunde und Bekannte tun können, um Trauernden in dieser schwierigen Lebenssituation beizustehen.
Info für Betroffene:
Für den Besuch einer geschlossenen Trauergruppe von Dezember 2016 bis Mai 2017 können sich Eltern, die ein Kind verloren haben, bei einem Orientierungstreffen am Freitag, 25. November 2016, anmelden. Das Orientierungstreffen findet im Nachsorgezentrum, Eingang Bischof-Freundorfer-Weg 50 in Kempten statt. Anmeldung mit Angabe der Telefonnummer unter 0831/960152-0 oder unter info@bunter-kreis-allgaeu.de, bis zum 23. November 2016.
Hilfe finden betroffene Eltern auch unter: www.verwaiste-eltern-muenchen.de
Das Trauertelefon erreichen trauernde Menschen unter Tel. 0821/3497349. Die Gesprächszeiten sind jeden Mittwoch von 19 bis 22 Uhr.
Auch die Telefonseelsorge hilft Betroffenen unter Tel. 0800/1110111 oder 0800/1110222. Zu erreichen sind die Seelsorger dort täglich 24 Stunden, auch online unter: www.telefonseelsorge.de. Der Kontakt ist anonym und kostenfrei.