Tourismus im Allgäu: Wird jetzt endlich alles gut?

Mit dabei:
  • Svenja Moller
  • Simone Zehnpfennig

Die Skisaison seht vor der Tür. Nach aktuellem Stand der Corona-Regeln dürfen Skilifte öffnen. Und auch Hotellerie und Gastronomie können Gäste empfangen – wenn auch weiterhin mit gewissen Einschränkungen. Simone Zehnpfennig, Pressesprecherin der Allgäu GmbH, blickt zuversichtlich Richtung Wintersaison.

In der Hotellerie lässt sich schon jetzt ein positiver Trend erkennen. „2019 war das beste Tourismus-Jahr seit wir die Zahlen aufzeichnen“, erzählt Zehnpfennig im Podcast mit all-in.de. Die Übernachtungszahlen vom diesjährigen August liegen nun sogar noch über denen von 2019. Zehnpfennig geht davon aus, dass sich das auch im Winter fortsetzen wird.

Trotz allem Optimismus hat die Corona-Pandemie im Allgäu einen großen Schaden angerichtet. Im vergangenen Jahr konnte 202 Tage lang kein Tourismus stattfinden. Dementsprechend hat die Pandemie das Allgäu in dieser Zeit über zwei Milliarden Euro gekostet. Ob es deshalb viele Schließungen gab oder ob sich Unternehmer während der Pandemie sogar getraut haben, ein Hotel oder eine Gastronomie zu eröffnen, hat Zinnecker in unserem Podcast erzählt.

AI166 Tourismus in der Corona-Krise: So ist die Lage im Allgäu

Mit dabei:
  • Holger Mock
  • Prof. Dr. Alfred Bauer
  • Bernhard Joachim

Tourismus und Gastronomie leiden wie kaum eine andere Branche unter der Corona-Krise. Die Einbußen sind beträchtlich: Das Allgäu hat hochgerechnet rund 500.000 Euro pro Stunde weniger Umsatz. Das Bayerische Zentrum für Tourismus Fakultät hat jetzt das Ergebnis einer Studie mit dem Titel „Reisen in Zeiten von Corona“ veröffentlicht. In der Studie wurden im März über 2.000 Menschen zwischen 18 und 74 Jahren in ganz Deutschland online zu ihren Reiseabsichten befragt. Im Podcast spricht Prof. Dr. Alfred Bauer, Dekan der Fakultät Tourismus-Management an der Hochschule Kempten und Vorsitzender des Bayerischen Zentrums für Tourismus, über die Studie und was die Corona-Krise für Auswirkungen hat. Seine wichtigsten Erkenntnisse:

  • Die Leute wollen reisen.
  • Der Anteil derer, die innerhalb Deutschlands reisen möchten, ist leicht erhöht.
  • Vor allem ältere Menschen halten sich allerdings bei Reisen momentan zurück.
  • 30 Prozent der Menschen wollen nach der Corona-Krise nachhaltiger reisen als vorher.

Ebenfalls mit im Podcast: Bernhard Joachim, Geschäftsführer der Allgäu GmbH, die Gesellschaft für Standort und Tourismus, quasi der Dachverband des Tourismus im Allgäu. Er spricht unter anderem darüber, warum auch von Seiten Tourismus und Gastronomie die Kritik an den Corona-Maßnahmen immer lauter wird: „Mit zunehmendem Lockdown und lang anhaltender Pandemie stellt man mehr und mehr fest, dass die Politik jetzt auch kein Patentrezept hat, wie man das in den Griff kriegen kann und deswegen der Unmut immer größer wird.“

Die weiteren Themen: Warum das Allgäu eine geeignete Modellregion wäre, welche Bedeutung das Reisen für die Menschen hat, wie Corona das Reiseverhalten verändern wird, warum gerade jetzt für viele Menschen Nachhaltigkeit beim Reisen ein Thema ist und: der neue Ausflugsticker, der jetzt vom Bundeswirtschaftsministerium vorgestellt wurde. Wie kann dieser Ausflugsticker Tourismusregionen wie das Allgäu bei der Besucherlenkung unterstützen?

AI156 Bergbahnen Oberstdorf-Kleinwalsertal: So ist die Situation in der Corona-Krise

Mit dabei:
  • Holger Mock
  • Jörn Homburg

Jetzt hätte es eigentlich losgehen sollen mit dem Wintersport im Allgäu. Die Weihnachtsferien stehen an, geschneit hats auch schon, beste Voraussetzungen eigentlich. Corona hat dem ganzen im Corona-Jahr 2020 einen Strich durch die Rechnung gemacht. Geplanter Start heuer in Oberstdorf und an den Kleinwalsertaler Bergbahnen (OK-Bergbahnen): der 21. Dezember, und dann natürlich auch nur mit Tagesgästen und Einheimischen. Gastro und Hotels haben zu, keine Touristen. Ein schwerer finanzieller Schlag für die ganze Region.

„Der Tagesgast reicht nicht aus, um unsere Kosten zu decken“, sagt Jörn Homburg, Leitung Marketing, Presse & Kommunikation bei den OK-Bergbahnen. Daher hofft er inständig, dass mit dem Start der Bergbahnen auch die Beherbergungsbetriebe wieder öffnen dürfen. Daran hängen wiederum auch Skischulen, Skiverleihe, Sportartikelhändler.

Besonders zu schaffen macht der Branche die schlechte Planbarkeit für die Zukunft. Hinzu kommt aus Sicht von Homburg, dass manche Maßnahmen und Entscheidungen im „Lockdown Light“ unverständlich sind, besonders in der Gastronomie, und damit auch zu Frust führen.

Wie er das Jahr 2020 insgesamt beurteilt, wie die finanzielle Situation der Bergbahnen ist, was er von den derzeitigen Maßnahmen und von den politischen Entscheidungen hält und was er sich für die kommende Wintersportsaison im Allgäu wünscht, erzählt Jörn Homburg im Podcast.