AI134 Wie an der Suttschule in Kempten mit Gewalt umgegangen wird

Mit dabei:
  • Camilla Schulz
  • Tobias Schiele

In der Grundschule erlebt fast jedes dritte Kind Gewalt. Diese Zahl geht zumindest aus einer Studie der Bertelsmann Stiftung hervor.

Tobias Schiele, Rektor an der Grundschule an der Sutt in Kempten, ist von dem Ergebnis nicht wirklich überrascht. „Konflikte lassen sich an einer Schule nicht vermeiden. Die Frage ist nur, wie damit umgegangen wird.“ Bewusst wählt er den Begriff „Konflikt“. Das Wort „Gewalt“ gefalle ihm nicht. Die Studie unterscheide nicht gut zwischen Rangeleien und Auseinandersetzungen, die zum Leben dazu gehören, und wirklich vorsätzlicher, körperlicher Gewalt, kritisiert Schiele.

An der Suttschule sollten alle, die mit Kindern zu tun haben, „an einem Strang ziehen.“ Die Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften, Schülern und Eltern spiele eine bedeutende Rolle im Umgang mit Konflikten. Gerade die Lehrer sollten ihren Schülern zeigen, dass sie für sie da sind und ihnen bewusst machen, wie sie besser handeln können. Die Wiedergutmachung nach einem Streit sei laut dem Grundschulrektor sehr wichtig. „Wenn die Emotionen noch kochen, bringt es nichts, die Hand hinzuhalten und sich zu entschuldigen.“ An der Kemptener Grundschule wird den Schülern erst Zeit gelassen, um zu überlegen, was sie falsch gemacht haben. Dann dürfen sie sich selbst eine Wiedergutmachung überlegen zum Beispiel in Form eines gebackenen Kuchens.

Weil auf die Suttschule Kinder aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern gehen, kommt es auch oft zu sprachlichen Barrieren. Welche Konflikte sich daraus ergeben und was es mit dem Kuscheltier „Lubo aus dem All“ auf sich hat, erfahren Sie in unserem Podcast.